Rocko Schamoni arbeitete grade zusammen mit Fraktus-Kameramann Oliver Schwabe an einem Film über Mark Hollis, in dem er sich auf die Suche nach dem legendären Bandleader von Talk Talk machte. Jetzt kam ihm der Tod in die Quere und übrig bleibt nur ein erstes Musikvideo, in dem Rocko Schamoni weiß, wo Mark Hollis lebt.
Rocko Schamoni: “Mich haben wenige Musiker in meinem Leben mehr berührt als er. Vielleicht die Buzzcocks. Vielleicht Nino Rota. Ich bin gerade in den letzten Monaten wieder in eine heftige Mark Hollis Spirale geraten, zyklisch kehre ich zu ihm zurück, regelmäßig, alle drei bis vier Jahre, als wenn er ein Ankerpunkt in meinem musikalischem Universum wäre. Die Aufregung in seinen Kompositionen, das ständigen brechen und vorantreiben, die erstaunlichen Wendungen und perfekten Setzungen haben mich maximal geformt, ich habe stundenlang zu Hause gesessen und versucht zu verstehen wie er das macht, bis ich es begriffen haben: ungrade Transponierung heißt das Zauberwort, mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Ich schrieb also vor kurzem einen Song für Mark Hollis, ein Song der das Vehikel sein sollte für einen Film, in dem ich mich auf die Suche nach ihm machen wollte, zusammen mit Fraktus Kameramann Oliver Schwabe, um ihn irgendwo in England zu finden und ihm Blumen zu bringen. Als Dank für all die schönen Stunden, Tage und Wochen. Für all die Erkenntnisse. Für all die Liebe die er in mir generierte. Jetzt bin ich zu spät dran. Wie schade…”
Greta Thunberg ist Time Mags Person des Jahres 2019