Wer in den eigenen vier Wänden Ton aufnehmen möchte, der will früher oder später alles aus dem Equipment rausholen. Egal ob für Podcasts, Musikinstrumente oder einen YouTube Kanal: Eine gute Klangqualität ist das A und O wenn es ums Recording geht. Nicht nur im professionellen Tonstudio, sondern auch im eigenen Homestudio kann man eine gute Qualität erreichen.
Entscheidend ist nicht nur die Qualität und Art des Equipments, sondern auch Erfahrung und Know-How des Nutzers. Nur wer sich etwas im Homerecording auskennt und weiß, worauf es wirklich ankommt, wird langfristig gute Ergebnisse erzielen können. Ein Homestudio steht und fällt somit mit der Ausstattung, sowie dem Können und Wissen des Nutzers.
Die beste Aufnahmequalität ergibt sich natürlich im professionellen Tonstudio. Selbst im semi-professionellen Bereich gibt es Studios, die eine sehr gute Klangqualität bieten können. Om Einsteiger-, Fortgeschrittenen- oder Profi-Klasse: Wer sich das perfekte Mikrofon und das übrige Equipment besorgt, der hat beste Voraussetzungen für gute Aufnahmen. Wir zeigen in diesem Beitrag, wie man dann alles aus dem eigenen Homerecording Equipment herausholt.
Das SetUp richtig einstellen
Bereits vor dem ersten eigentlichen Aufnehmen entscheidet sich das Mindestmaß an Tonqualität. Das SetUp, also die gesamte Einrichtung im Studio, ist entscheidend für die Aufnahmequalität. Wenn der Schall den ganzen Raum einnimmt und kontinuierlich von glatten Oberflächen reflektiert wird, dann kann das die Tonqualität massiv mindern.
Kondensatormikrofone mit XLR Anschluss sollten immer mit dem Kopf nach unten aufgehangen werden. Das hat einen einfachen Grund: Durch die Spannung im Kondensator kommt es zu Wärme. Wenn diese aufsteigt und dabei durch die Membran dringt, kann sich das Schwingverhalten der Membran verändern.
Weiterhin sollte man – sofern man keinen Reflexionsfilter nutzen kann – für genügend Schallabsorption sorgen. Hierfür kann man das Mikrofon einfach vor einem geöffneten Kleiderschrank platzieren. Die Textilien aus Baumwolle haben eine so feinporige Oberfläche, dass fast der gesamte Schall absorbiert wird. Das sorgt für eine gute Tonqualität beim Aufnehmen.
Entscheidend für Gesangsaufnahmen: Das Mikrofon sollte etwas erhöht angebracht werden, sodass der Sänger oder die Sängerin sich strecken muss. Dadurch wird die Bauchmuskulatur angespannt und das Zwerchfell gestrafft. Daraus resultiert ein direkterer, kraftvollerer und stringenterer Klang beim Singen.
Das richtige Zubehör nutzen
Das Zubehör zum Equipment ist nicht nur für erweiterten Funktionsumfang sinnvoll. Auch die Tonqualität kann mit dem richtigen Zubehör entscheidend verbessert werden. Gerade bei Gesangsaufnahmen bieten sich verschiedene Geräte und Produkte an, die den Raumanteil verringern können oder die Tonqualität auf ein neues Level heben können.
Eine Mikrofonspinne sollte in jedem Falle genutzt werden. Dadurch wird das Mikro dynamisch gelagert und die Einflüsse aus Stößen gegen das Mikrofonstativ oder den Mikrofonständer werden minimiert. Auch ein Popschutz (auch Popfilter oder Popkiller genannt) kann die Tonqualität verbessern. Die feinporige Membran absorbiert harte Poplaute, die dann nicht mehr auf den Aufnahmen landen und die Spuren zum übersteuern bringen.
Wer alles aus dem eigenen Studio rausholen möchte, der greift am besten noch zu einem Reflexionsfilter / Reflexionsschirm. Dieser halbrunde Schirm ist mit Schall-Schaumstoff ausgekleidet, in dessen Mitte des Mikrofon platziert wird. Dadurch werden Schallwellen, die am Mikrofon vorbeigehen, direkt absorbiert und können nicht mehr reflektiert werden.
Mixing und Mastering nicht vergessen
Wer wirklich gute Aufnahmen anfertigen möchte, der muss auch genügend Augenmerkt auf das Mixing und das Mastering legen. Das Abmischen der einzelnen Spuren kann die Qualität maßgeblich steigern. Dennoch sollte man schon beim Aufnehmen darauf achten, möglichst wenig Nachbearbeitung zu benötigen. Je besser die Aufnahmen bereits abgestimmt sind, desto weniger Energie und Zeit muss ins Mixen gesteckt werden.
Beim Mastering werden die Aufnahmen dann feingeschliffen. Feine Fehler werden hier erkannt und durch das Manipulieren der einzelnen Spuren dann ausgeglichen. Egal ob De-Esser oder Kompressor: Hier kann man den Aufnahmen nochmal einen individuellen Touch geben. Die grundsätzliche Aufnahmequalität entscheidet sich jedoch schon beim Aufnehmen und nicht erst beim Mastering am Ende des Prozesses.
Es wäre möglich, jeden Satz in diesem Text als fachlich inkorrekt zu bezeichnen, aber das wäre ein bisschen pedantisch. Diese Aussagen können jedoch aber nicht einfach so stehen bleiben:
„Kondensatormikrofone mit XLR Anschluss sollten immer mit dem Kopf nach unten aufgehängt werden“ – Hier werden die Grundlagen der Mikrofonierung überhaupt nicht erwähnt (Pegel, Phase und Pattern) und stattdessen wird etwas völlig Esoterisches als erstes angeführt? Ein Unterschied von 1-2 Grad unter der Membran, wen interessiert das? Das hat überhaupt nichts mit einer tatsächlichen Anwendung zu tun, egal ob im Studio oder im Schlafzimmer – und für Anfänger ist das völlig irrelevant.
„Das Mikrofon sollte etwas erhöht angebracht werden“ – Der Künstler besingt nicht das Mikrofon, sondern das Mikrofon erfasst den Künstler. Der Künstler soll stehen wie er will/muss, und der Engineer wird das Mikrofon so anbringen, dass der Sound der Vorstellung entspricht (Nase, Mund, Halse etc…)
„Beim Mastering werden die Aufnahmen dann feingeschliffen. Feine Fehler werden hier erkannt und durch das Manipulieren der einzelnen Spuren dann ausgeglichen.“ – Beim Mastering gibt es nur noch 2 Kanäle, links und rechts. Die „einzelnen Spuren“ wurden bereits im Mixdown abgemischt und können im Mastering nicht mehr verändert werden. Hier werden auch keine Fehler korrigiert, das muss im Mixdown zuvor erledigt werden. Mastering bereitet den fertigen Mix für das jeweilige Medium vor. Mehr nicht.
„De-Esser“ – hat am Master absolut nichts zu suchen.
Zuletzt: Set-up oder Setup, aber nicht „SetUp“ – weder in Englisch noch deutsch existiert CamelCase