Interstellar – Trailer, Rezension & Kritiken im Check

Interstellar ist ein Film des britisch-US-amerikanischen Regisseurs Christopher Nolan, der 2014 in die Kinos kam und bis heute zum Nachdenken anregt. Christopher Nolan erweiterte dabei das Drehbuch seines Bruders Jonathan und produzierte den Film gemeinsam mit Emma Thomas und Lynda Obst. Die Hauptproduktionsfirmen waren Paramount und Warner Bros., welche zudem mit Lynda Obst Productions, Syncopy Films und Legendary Pictures zusammenarbeiteten.

Im Wesentlichen handelt der Film von einer dystopischen Zukunft im Jahr 2067 auf dem Planeten Erde, welcher durch verschlimmerte Umweltbedingungen nur noch schwer bewohnbar ist. Die verheerende Luftqualität durch Staubstürme und die schwierige Nahrungsbeschaffung aufgrund mangelnder Ernten führen nur zu einer Lösung: Der Flucht in ein anderes Planetensystem, um das menschliche Überleben zu sichern.

Der Inhalt von Interstellar – als Inspiration diente ein Physikvortrag

Kip Thorne, ein Astrophysiker aus Utah, ahnte 2007 sicherlich nicht, dass sein Vortrag am California Institute of Technology über interstellare Reisen mittels eines Wurmlochs den Regisseur Steven Spielberg zu einem Film über eben diese Thematik inspirierte. Allerdings beschäftigten diesen zu jener Zeit andere Filmproduktionen und er wechselte 2009 zu Disney, weswegen das Projekt einen neuen Regisseur benötigte. Jonathan Nolan war bereits als Drehbuchautor engagiert und setzte sich für seinen Bruder Christopher ein, der 2012 das Zepter als künstlerischer Leiter übernahm.

Interstellar spielt in der Zukunft des 21. Jahrhunderts. Das industrielle Hoch der Zivilisation gehört der Vergangenheit an und so fristen die Menschen ein eintöniges und einfaches Leben, welches in der Regel daraus besteht, als Farmer tätig zu sein, um der gewachsenen menschlichen Population Nahrung zu liefern. Andere Berufe werden kaum noch benötigt und technische Geräte findet man höchstens als Mähdrescher auf dem Acker – alles andere gilt als verpönt oder zu kostenintensiv. Aufgrund der verschlechterten Umweltbedingungen kommt es regelmäßig zu starken Staubstürmen, die das Atmen erschweren und zu heftigen Pflanzenkrankheiten, die nur noch den Anbau einzelner Arten zulassen und die Nahrungsbeschaffung zunehmend belasten.

Im Fokus steht der verwitwete Cooper, ehemals tätig als Ingenieur und NASA-Pilot, der mit seinem Schwiegervater und seinen Kindern Tom und Murphy notgedrungen eine Farm bewirtschaftet. Die zehnjährige Murphy vernimmt regelmäßig Morse-Botschaften in ihrem Zimmer – durch sich selbstständig verschiebende Bücher oder unerklärliche Spuren nach einem Sandsturm – und deutet diese zunächst als einen Geist. Cooper führt diese Spuren allerdings auf eine Schwereanomalie zurück und entdeckt durch einen Münzwurf im Staub Koordinaten, welche ihn gemeinsam mit seiner Tochter zu einem geheimen Stützpunkt der NASA führen.

Dieser Stützpunkt, geleitet von Professor Brand, arbeitet abgeschottet von der Öffentlichkeit seit Jahren an einer Lösung, um durch ein entdecktes schwarzes Loch in ein anderes Planetensystem zu reisen und dort einen dauerhaften Wohnsitz für die Menschheit zu finden.

So wurden bereits zehn Jahre zuvor zwölf Wissenschaftler mittels Einmannraumschiffs in das Planetensystem geschickt, um die neue Welt zu erkunden, wobei jedoch nur noch drei Signale durch die Wissenschaftler Miller, Mann und Edmund empfangen werden können, welche die Annahme zulassen, dass diese bewohnbare Planeten gefunden haben.

Aufgrund der durch Cooper gefundenen Koordinaten glaubt Professor Brand, dass Cooper der Auserwählte ist, um für eine erneute Mission mit einem Raumschiff durch das Wurmloch zu fliegen und die drei gefundenen Planeten als neuen Lebensraum zu bestätigen.

Brand möchte damit seine Forschung im Bereich Quantenphysik vollenden und entweder Plan A (die Rettung der jetzigen Menschheit) oder Plan B (die Verbringung von tiefgefrorenen Eizellen zu einem neuen Planeten) in die Tat umsetzen. Brand bevorzugt zwar Ersteres, konnte seine Forschungen allerdings aufgrund der mangelnden Datenlage nie vollenden.

Cooper möchte die Mission antreten, stellt aber die Bedingung, dass Plan A durch Brandner gelöst wird und seine Familie dadurch gerettet werden kann. Als Murphy erfährt, dass ihr Vater abreisen will, versucht sie ihn aufzuhalten und bekräftigt dies mit einer erneuten Botschaft des Geistes („Bleib“). Cooper hinterlässt Murphy eine seiner Armbanduhren, verlässt unter Tränen seine Familie und tritt die Reise, begleitet von Amelia Brand, Professor Brands Tochter, Romilly und Doyle sowie zwei charmanten Robotern namens TARS und CASE an. Das Raumschiff verbleibt dabei immer im jeweiligen Planetenorbit, wobei die Wissenschaftler mit einem kleineren Shuttle auf die Planeten reisen.

Eine Odyssee durch Raum und Zeit

Das erste Reiseziel, der von Miller erforschte Planet, stellt sich als von Wasser bedeckt heraus und wird regelmäßig von berghohen Tsunamis überflutet. Das Tückische ist, dass die Zeit aufgrund der veränderten Gravitation auf dem Planeten stark verlangsamt vergeht und so einige Minuten darauf anderswo Jahren entsprechen. Im Wasser findet Amelia die Trümmer von Millers Raumschiff, wobei sie und TARS nur knapp einer Riesenwelle entkommen, Doyle allerdings von der Welle erfasst wird und verstirbt. Das Shuttle fliegt zurück zum Raumschiff, wobei inzwischen 23 Jahre vergangen sind.

Der nächste Planet ist der von Mann, welcher sich allerdings als menschenfeindliche Eiswüste entpuppt. Der Wissenschaftler überlebte im Kälteschlafmodus und sendete lediglich Signale, um ein Rettungskonvoi anzulocken.

Murphy ist inzwischen erwachsen und als Forscherin für Professor Brand tätig, welcher im Sterben liegt, und ihr gesteht, dass er bereits vor der Abreise der zwölf Wissenschaftler erkannte, dass er seine Theorie nicht vollenden kann. Um Plan B zu sichern, hielt er dies geheim. Lediglich Mann kannte die Wahrheit, welche Cooper und Amelia durch eine Videobotschaft von Murphy erfahren.

Mann hat vor, Cooper zu töten, wobei Amelia ihn gerade so noch vor dem Erstickungstod retten kann. Romilly versucht in der Zwischenzeit auf Manns Datenarchiv in dessen Roboter zurückzugreifen, wobei dieser explodiert und er verstirbt. Mann ergreift mit einem Shuttle die Flucht, erliegt dabei jedoch ebenfalls einer Explosion, als er versucht, an Coopers Raumschiff anzudocken. Durch die Detonation wird das Raumschiff zwar beschädigt, allerdings schafft Cooper es als erfahrener Pilot dennoch wieder anzudocken.

Problematisch ist, dass aufgrund des knappen Treibstoffrestes nicht das ursprünglich geplante Manöver auf Edmunds Planeten durchgeführt werden kann und Cooper weiß, dass er zwei Weltraumshuttles abkoppeln muss, damit wenigstens das Hauptraumschiff die geplante Mission vollendet. Daher entlässt er Amelia auf Planet Nummer Drei und koppelt sich und den Roboter TARS in den beiden Shuttles ab. Sie landen in einer Grenzfläche der Raumzeit innerhalb des schwarzen Lochs und fallen in einen schier endlosen Tesserakt hinein. Dieser ermöglicht Cooper, Murphys Zimmer in verschiedenen zeitlichen Epochen einzusehen und ihr Kommunikationssignale zu senden. Ihm wird deutlich, dass die Menschen eine höhere Evolutionsstufe erreicht haben und er selbst Murphys Bücherregalgeist war.

Der Roboter kann in der Zwischenzeit die fehlenden Informationen für Brands Gleichung ausfindig machen, woraufhin Cooper diese der erwachsenen Murphy über Morsecodes über sein Abfahrtsgeschenk – seine alte Armbanduhr – übermittelt. Sie kann dadurch Brands Theorie vollenden und die Menschheit retten.

Kurz darauf erwacht Cooper in einem Krankenbett, wo er erfährt, dass er sich in einer Raumstation befindet und er 124 Erdenjahre alt ist, wobei im Weltraum kaum Zeit vergangen ist. Ihm wird erklärt, dass die Menschen nun in diesen Weltraumstationen leben.

Er hat die Möglichkeit, Murphy nun ein letztes Mal im Kreise ihrer Familie zu sehen. Sie ist bereits 90 Jahre alt und gibt ihm den Rat, mit einer geupdateten Version von TARS mit einem Raumschiff Amelia zu suchen. Diese lebt nun auf Edmunds Planeten.

Interstellar: Ein Kinohit, der zum Nachdenken anregt

Die 169 Filmminuten vergehen wie im Flug, wodurch klar wird, warum Interstellar mit 165 Millionen Euro Budget 677 Millionen US-Dollar weltweit einspielte und über 40 Auszeichnungen erhielt sowie für weitere 140 nominiert worden war. Durch seine hochkarätige Besetzung (unter anderem mit Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Michael Caine und Matt Damon) und die packende Thematik reißt der Film jeden Zuschauer in den Bann.

Nicht nur die Aspekte Umwelt und Weltraum treten in den Vordergrund, sondern gerade auch Themen wie Familie, Vertrauen, Liebe und Freundschaft werden verhandelt. Die Beziehung zwischen Cooper und Murphy ist fühlbar, seine Reise so, als wäre man selbst Crewmitglied an Bord eines Raumschiffes.

Und offen bleibt eine Frage: Wird es uns irgendwann genauso gehen?

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