Ein Elektro-Schlagzeug ist ein Schlagzeug, das nicht aus tatsächlich Schallwellen erzeugenden Klangkörpern besteht, sondern auch Synthesizer-Pads, die den Beschlag durch den Drummer wahrnehmen und diesen dann anschließend in elektrische Signale umwandeln, die von einem integrierten Audio Interface gelesen und – bei Bedarf – an einen Aufnahmerechner weitergeleitet werden können.
Dabei werden E-Drums heute immer beliebter und das vor allem zwei Gründe: Zum einen werden Homerecording Studios immer beliebter bei (semi)-professionellen Musikern, da somit ein teures Studio nicht mehr nötig ist und kleinere Projekte ohne viel Zeit- und Kapitaleinsatz einfach zu Hause umgesetzt werden können. Zum anderen sind herkömmliche, akustische Schlagzeuge sehr laut, sodass gerade in Mehrparteien-Häusern ein Schlagzeug nicht ohne weiteres bespielt werden kann.
Die Vorteile von E-Drums
Ein E-Drum hat also viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Drumsets, die aus akustischen Klang- und Schlagkörpern bestehen. Gerade die Möglichkeit der zeitunabhängigen Nutzung ist für viele Nutzer ein Grund, ein Elektro-Schlagzeug einem normalen Set zu bevorzugen. Natürlich sind die einzelnen Bestandteile bei E-Drums auch kleiner und leichter als bei akustischen Modellen, sodass die Mobilität ebenfalls zu einem wichtigen Faktor wird.
Für Musikproduzenten oder Musiker im Allgemeinen, die ihre eigenen Songs gerne auf einem Schlagzeug komponieren möchten, ist ein E-Drum ebenfalls eine tolle Möglichkeit. Da die meisten Modelle bereits Audio Interfaces für die Tonumwandlung von analogen zu digitalen Signalen integriert haben, können die Sounds live mit einem Kopfhörer mitgehört werden. Gleichzeitig erlaubt ein USB Audio Interface natürlich auch das Aufnehmen der Sounds mit einem herkömmlichen Computer.
Du interessierst sich für ein E-Schlagzeug und möchtest die verschiedenen Modelle, die für gute Qualität und ein tolles Preis/Leistungs-Verhältnis bekannt sind, kennenlernen? Dann findest du in diesem Beitrag alle Infos, die du brauchst. Wir stellen dir beliebte Modelle vor, zeigen dir deren technische Spezifikationen und helfen dir dabei, das perfekte Kit für deine Ansprüche zu finden.
Individuell belegbare Pads
Ein weiter großer Vorteil eines E-Drums ist die freie Belegbarkeit der einzelnen Pads, also welche Töne von diesen bei einem Anschlag generiert werden. Die meisten Modelle besitzen den Drumcomputer direkt am Schlagzeug verbaut, sodass keine separate Steuerung über einen Computer erforderlich ist. Je nach Modell können hier bis zu 100 verschiedene Töne den einzelnen Pads zugewiesen werden – oft sogar noch mehr. Hier unterscheiden sich die einzelnen Drumkits stark im Preis: Je teurer das E-Drum, desto höher ist in der Regel auch der Funktionsumfang.
Die Bedienbarkeit eines Elektro-Schlagzeugs ist insofern einfacher als bei einem akustischen Schlagzeug, da keine Ohrenschützer gebraucht werden. Während bei herkömmlichen Drums das Gehör geschützt werden muss, kann die Lautstärke bei E-Drums individuell eingestellt werden. Wer gerne außergewöhnliche Musik komponiert oder andere Instrumente über den Synthesizer generieren möchte, der kann natürlich auch andere Instrumentensounds über die Pads steuern – wie zum Beispiel E-Gitarre oder Klaviertöne.
Was ist ein Elektro-Schlagzeug/e-Drum?
Am Beispiel des elektronischen DrumSets „DD5X“ der Marke „DDrum“ werden im Folgenden nun die einzelnen, normal konfigurierten Bestandteile des Schlagzeugs vorgestellt. Hier erfährst du alles über die einzelnen Bestandteile deines neuen E-Drums und kannst sofort mit der Konfiguration loslegen!
Bedienungspad
Durch das rote Bedienungspad, welches hier ganz links zu sehen ist, kann jedes Becken- und Trommel-Pad individuell mit beliebigen Sounds des Herstellers angepasst werden. Des Weiteren kann hier nach Anschließen der Kopfhörer
- die Lautstärke reguliert
- das Metronom ein- und ausgeschaltet oder
- zwischen bereits fertig konfigurierten Set-Sounds gewechselt werden.
Neben den bereits am Gerät vorhandenen Sounds und Drum-Samples, können auf der Hersteller-Homepage weitere Sounds heruntergeladen und angewendet werden.
Hi-Hat
Das linke Becken-Pad mit dem zugehörigen Pedal übernimmt die Rolle der Hi-Hat. Die Hi-Hat spielt eine grundlegende Rolle im Spielen von Beats und wird oft als sogenannter „Taktgeber“ gesehen. Oft bewegt das Pedal am elektronischen Schlagzeug die Hi-Hat nicht, wie im Akustik-Set, sondern imitiert nur den typischen Klang, der sich je nach Öffnungsgrad ändert. Der Klang der Hi-Hat variiert je nach Schlagstärke zwischen einem Tippen und einem leicht klirrendem Beckenklang.
Bass-Drum
Das rechte Pedal, das mit dem Schlegel auf das 8-Zoll-Pad schlägt, ist die Bass-Drum. Die BAss-Drum generiert den tiefsten Trommel-Sound des Schlagzeugs. Die Bass-Drum ist zwar wichtig für das Spielen von Beats, bietet jedoch ohne weiteres nur ein geringen Spektrum an Variation. Durch den Zukauf einer Doppelfußmaschine ist es möglich die Bass-Drum schneller und rhythmischer zu betätigen.
Snare-Drum
Das 10-Zoll-Pad im Zentrum des DrumSets stellt die Snare-Drum dar, welche zusammen mit Bass-Drum und Hi-Hat die drei grundlegenden Elemente des Schlagzeugs bildet. Der Klang der Snare-Drum ist als heller und starker Ton zu beschreiben.
Tom-Pads
Die zwei oberen und das rechte 8-Zoll-Pads bilden mit dem rechten 10-Zoll-Pad die Toms.
Diese sind Trommel-Sounds, die gewöhnlich von links nach rechts in absteigender Tonhöhe geordnet sind. Vor allem in Verbindung mit der Snare-Drum bieten sie enormen Freiraum für Improvisation und Variation von Beats oder von Fill-Ins.
Becken-Pads / Cymbal Pads
Die zwei 12-Inch-Becken in der Mitte und das 14-Inch-Becken rechts bieten Fläche für Becken-Sounds. Die zwei 12-Inch-Becken werden vor allem zur Akzentuierung benutzt und können sowohl einen tippenden als auch einen aggressiven, schrillen Klang erzeugen, was von der Schlaghaltung der Drum-Sticks abhängt.
Das 14-Inch-Becken hingegen bietet einen sanften, fließenden Klang, jedoch kann man durch Bespielen der Beckenglocke auch einen hell schallenden Sound erzeugen. Je nach Musikrichtung kann es auch sein, dass ganze Beats auf dem Bespielen von Becken aufbauen.
Die Vorteile von E-Drums übertreffen die von Akustik-Sets in vielen Aspekten bei weitem!
Vorteile von Akustik-Sets
- dynamische Spielweisen kommen sehr zum Vorschein
- schönes optisches Bild des Schlagzeugs
- virtuose Spielweisen kommen besser zur Geltung
Vorteile von E-Drum-Sets
- Lautstärke ist einfach zu regulieren
- Verfügbarkeit von Hunderten von Sounds
- klarer und unbeeinflusster Klang
- Für Aufnahmen sind keinerlei Mikrofone nötig
- langfristig günstiger, da nur schwacher Verschleiß stattfindet
- leicht auf- und abzubauen → leicht zu transportieren
- schnell auf Bühnen aufgebaut und angesteckt
- macht keinen unnötigen Lärm und stört niemanden
Um ein gekauftes E-Drum-Set optimal nutzen zu können, ist es ratsam sich qualitativ hochwertige Over-Ear-Kopfhörer und einen Schlagzeugsessel / -Hocker zu kaufen, um ein optimales Spielerlebnis zu erreichen!
Die Mehrheit aller E-Drums kann durch den Zukauf von Becken- oder Trommel-Pads, aber auch durch eine Doppelfußmaschine erweitert werden.
Allgemein ist zu beachten, dass es bei bestimmten E-Drums, wie auch beim Modell „DD5X“ von „DDrum“ möglich ist, zwei verschiedene Sounds auf ein Pad zu laden. So kann zum Beispiel ein bestimmter Becken- oder Trommelklang durch das Bespielen der schwarzen Fläche und ein anderer durch das Bespielen der roten Fläche erzeugt werden. Durch diese Option verdoppeln sich also die Möglichkeiten zu variieren fast.
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass ein elektronisches Schlagzeug immer eine gute Wahl ist, da es sich nicht nur zuhause zum Üben sehr gut eignet, sondern auch besonders für Studioarbeiten oder Live-Auftritte auf der Bühne.